Die Durchschnittsmiete ist alleine zwischen 2013 und 2017 um 10,6 Prozent gestiegen. Der Anstieg der Wohnungspreise seit 2005 beträgt 65 Prozent.
Wohnungen in Erlangen sind sehr knapp und entsprechend teuer. Wegen des Wohnungsmangels steigen die Mieten und Wohnungspreise in Erlangen stark an. Das trifft vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen und Familien hart: Viele müssen hier so viel von ihrem Einkommen für die Miete aufwenden, dass nur wenig Geld zum Leben übrig bleibt.
Die Prognosen der Stadt sagen, dass dies auch in den nächsten Jahrzehnten so bleiben wird. Benötigt werden bis 2040 etwa 12.000 zusätzliche Wohnungen in Erlangen.
Die Stadt nutzt derzeit alle ihre Möglichkeiten, um zusätzliche Wohnungen zu schaffen: Flächen, die frei werden, sollen mit Wohnungen bebaut werden. Dies geschieht in der Zukunft beispielsweise beim Klinikum am Europakanal, das umgebaut werden soll und dann weniger Fläche benötigt (dies wird aber voraussichtlich erst um 2030 der Fall sein), oder auf dem bisherigen Standort Siemens-Mitte, der in den Siemens-Campus verlagert wird. Auch der Großparkplatz ist ein Fläche für zusätzliche Wohnungen, wenn die bisherigen ebenerdigen Parkplätze in Parkhäuser platziert und dadurch Flächen frei werden.
Daneben werden auch durch das Nutzen von Baulücken und „Nachverdichtung“ zusätzliche Wohnungen geschaffen. Dies geschieht durch die städtische Gewobau beispielsweise in der Housing Area, an der Johann-Jürgen-Straße oder in Büchenbach-Nord. Große Projekte der Nachverdichtung sind außerdem die Anlagen der GBW um die Hans-Geiger-/Jaminstraße und an der Isarstraße. In Büchenbach-West entstehen auf bisher unbebauten Flächen am Rudeltplatz zusätzliche Wohnungen.

In den Baugebieten 411 (im Hintergrund), 412 (Straßen in der Bildmitte) und 413 (noch frei im Vordergrund) werden deutlich mehr Wohnungen entstehen als ursprünglich geplant (Bild: Hajo Dietz/Nürnberg Luftbild)
Und auch die wenigen Neubaugebiete, die die Stadt noch ausweisen kann, werden besser genutzt: In Büchenbach-West entstehen in den Baugebieten 412 und 413 in den nächsten Jahren deutlich mehr Geschosswohnungen (und dabei auch viele Mietwohnungen). Dabei macht die Stadt in den Kaufverträgen auch klare Vorgaben über die Miethöhen bzw. die Weiterverkaufspreise bei Eigentumswohnungen, damit auch tatsächlich bezahlbare Wohnungen entstehen.
Insgesamt können über das bessere Nutzen freier Flächen, Nachverdichtung und ähnliche Maßnahme in den kommenden Jahrzehnten rund 7.000 Wohnungen in Erlangen zusätzlich entstehen.
Das heißt aber auch: Von den benötigten 12.000 Wohnungen fehlen immer noch 5.000. Diese können nur geschaffen werden, wenn die Stadt zusätzliche Baugebiete ausweist. Das will sie mit der Maßnahme „Erlangen-West III“ tun. Dabei möchte die Stadt wie schon bei „Erlangen-West I“ und „Erlangen-West II“ wieder so vorgehen, dass langfristige Planungssicherheit geschaffen wird: Es sollen die Baugebiete für die nächsten Jahrzehnte festgelegt werden, die dann Schritt für Schritt bebaut werden.