Es ist völlig klar: Ein neues Stadtviertel bedeutet das Versiegeln von Flächen. Das ist ein erheblicher Eingriff nicht nur für die Landwirtinnen und Landwirte, die diese Flächen bewirtschaften, sondern auch in die Natur.

61.000 Menschen pendeln jeden Tag zu Arbeit oder Studium nach Erlangen (Stand 2016).

Auch keine Bauflächen in Erlangen auszuweisen hätte aber erhebliche Auswirkungen auf die Natur. Denn in dem neuen Stadtviertel werden Menschen wohnen, die in Erlangen oder in unserem direkten Umland arbeiten. Wenn diese Menschen nicht in Erlangen, sondern weiter draußen wohnen, müssen sie jeden Tag weitere Strecken zu ihrem Arbeitsplatz fahren. Und viele werden dabei das Auto wählen, weil im Umland der öffentliche Nahverkehr oft nicht gut ausgebaut ist. Das verursacht Lärm und Abgase, und es werden Flächen für Straßen versiegelt. Auch das beeinflusst die Natur negativ. Und selbst wenn es gelingen würde, Lärm und Abgase durch moderne Antriebstechniken zu beseitigen: Der Flächenverbrauch für Straßen würde bleiben.

Blick über ein mit vielen niedrigen Häusern zersiedeltes Areal

In ländlicheren Regionen wird oft niedrig gebaut, was zur Zersiedlung der Landschaft führt (Bild: Wikipedia/Joadl/Cc-by-sa-3.0-at – Originalbild)

Hinzu kommt dann noch, dass im Umland normalerweise weniger dicht gebaut wird als in der Stadt. Wo in Erlangen neben Einfamilien- und Reihenhäusern auch zwei-, drei-, vier- oder fünfstöckige Gebäude entstehen, bestehen Baugebiete im Umland oft fast ausschließlich aus Einfamilien- und Reihenhäusern und maximal zweistöckiger Bebauung. Es wird also viel mehr Fläche versiegelt, um die gleiche Zahl an Menschen mit Wohnungen zu versorgen.

Diese Aspekte müssen miteinander betrachtet werden. Fügt man sie zusammen, ist das Ergebnis: Trotz des Eingriffs in die Natur durch das neue Stadtviertel ist das insgesamt ökologisch verträglicher, als nicht zu bauen und damit Pendlerströme und Flächenversiegelung im Umland auszulösen.